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Drei Varianten für SAP S/4HANA | SPIRIT/21
Von Markus Wühr am 14.12.2020 SAP Services

SAP S/4HANA Varianten – Drei Routen durch den Dschungel

Auch wenn die zunächst bis 2025 begrenzte Wartung des SAP R/3 in großen Teilen inzwischen bis 2027 bzw. 2030 verlängert wurde, ist es ratsam, jetzt die Zeit zu nutzen und sich intensiv mit dem richtigen Weg zu SAP S/4HANA zu beschäftigen. Denn diese Umstellung ist mehr als ein technischer Releasewechsel. Die Möglichkeiten, welche Variante von SAP S/4HANA Sie in Zukunft nutzen bzw. wie Sie Ihre SAP Systemlandschaft betreiben können, sind hierbei vielfältig. Nachfolgend werden drei wesentliche Optionen beschrieben:

SAP S/4HANA Cloud (essentials / extended)

Hierbei handelt es sich um ein exklusives „Software as a Service“ (SaaS) - Angebot von SAP. Es ist im Wesentlichen auf die Grundfunktionen von S/4HANA beschränkt und bietet Standardprozesse auf Basis von Best Practices für die Kernfunktionen wie Finance, HR und Vertrieb. Dazu kommen weitere Funktionen ausgewählter Branchen, abhängig vom gewählten Modell.

Bei der Variante „essentials“ befinden sich Systeme und Daten tatsächlich in einer geteilten („shared“) Umgebung. Das bedeutet, sie sind nicht allein im System.

Die Variante „extended“ hingegen stellt Ihre Systeme in einer dedizierten SAP-Cloud-Umgebung zur Verfügung. In beiden Fällen können Sie keine Modifikationen an der Software durchführen, lediglich eingeschränkte Konfigurationen sind möglich. Zudem sind Sie an feste Releasezyklen der Software gebunden. Lizenzen müssen nicht erworben werden, die Bezahlung erfolgt über ein Mietmodell (Subskription).

SAP HANA Enterprise Cloud (HEC)

Die private-managed Cloud-Lösung in den SAP Rechenzentren ist die HANA Enterprise Cloud, kurz HEC. Es können S/4HANA Systeme mit vollem Funktionsumfang bezogen werden, die in einer dedizierten Cloud-Umgebung installiert sind und dort von SAP betrieben werden. Modifikationen der Software sind möglich, da die Verantwortung für den Betrieb und die Prozesse zunächst bei Ihnen, dem Kunden, liegen. Neben festen Releasezyklen der Software, die bei nicht-standardisierten Lösungen und Prozessen deutliche Aufwände verursachen können, sind auch vorgegebene Prozesse in der Serviceerbringung einzuhalten. Bei den Lizenzen haben Sie die Wahl zwischen einem Mietmodell (Subskription) oder dem Mitbringen eigener Lizenzen („BYOL“ – bring your own license).

SAP on-premises

Mit der Installation „on-premises“ sind Sie weiter flexibel beim Betrieb und der Nutzung Ihrer Systeme. S/4HANA Systeme können mit vollem Funktionsumfang und mit jeder Branchenspezifika installiert werden. Diese können als private Cloud-Lösung entweder im eigenen Rechenzentrum, in dem eines Dienstleisters (z.B. SPIRIT/21) oder auch auf einer „Infrastructure as a Service“ - Lösung (IaaS) der Hyperscaler betrieben werden (z. B. Amazon AWS oder Microsoft Azure). Diese Variante bietet eine Reihe von Vorteilen: : Hier sind Sie sowohl beim Betrieb der Plattform als auch in der Anwendung flexibel und in der Eigenverantwortung – natürlich können diese auch als Managed Service extern vergeben werden. Auch beim Aktualisieren der Software sind lediglich die Wartungszusagen der Hersteller zu beachten, ansonsten bestimmen Sie weiterhin selbst die Geschwindigkeit.

Die Lizenzen sind typischerweise klassische Softwarelizenzen, die einmalig gekauft werden und für die eine jährliche Wartungsgebühr anfällt. Insbesondere bei dieser Variante kann Sie SPIRIT/21 als erfahrener SAP Beratungs- und Implementierungspartner kompetent unterstützen – angefangen bei der Entwicklung Ihrer individuellen SAP on-premises-Strategie, abgestimmt und optimiert auf den jeweiligen Bedarf, über die Installation Ihrer S/4HANA Systeme bis hin zum Betrieb.

Eine komplexe Entscheidung

Zu den S/4 Kernsystemen kommen reine SaaS-Angebote von SAP, wie zum Beispiel SAP Ariba für Einkaufsprozesse, SAP SucessFactors für HR oder SAP C/4 HANA für CRM- und eCommerce-Prozesse. Diese sind aktuell ausschließlich als Cloud-Services von SAP beziehbar und lassen sich in verschiedenen Ausbaustufen im Sinne eines hybriden Szenarios mit dem S/4-Kernsystem verbinden, um dessen Funktionen zu erweitern.

Für eine endgültige Entscheidung sind natürlich auch individuelle Faktoren, wie zum Beispiel die Ausgangslage der Systemlandschaft und deren Transformation, Fragen rund um ein zukünftiges Betriebsmodell, Kosten für die Implementierung und das Lizenzmodell, die Cloud-Strategie des Unternehmens, der Grad der Prozess-Standardisierung, der aufkommende Change-Prozess und viele weitere Themen relevant.

Aufgrund der Vielfältigkeit und der Komplexität ist es also ratsam, gemeinsam mit erfahrenen Beratern das Gesamtbild und die individuelle Ausgangslage zu beleuchten, um die richtige Navigation für Ihre Route zu bekommen. Die Spezialisten von SPIRIT/21 stehen hierzu mit ihrer Expertise bereit und freuen sich, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Markus Wühr

Senior Consultant

Als Senior Projektleiter war Markus unter anderem für die SAP S/4HANA Implementierung bei der odelo GmbH verantwortlich.

Markus Wühr