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Laptop mit End of Support auf dem Bildschirm stehen
Von Andrea Hauf am 12.11.2025 Smart Workplace

Office Online Server – Microsoft kündigt Supportende an

Microsoft hat offiziell angekündigt, den Support und die Weiterentwicklung von Office Online Server zum 31. Dezember 2026 einzustellen. Diese Entscheidung ist Teil von Microsofts Strategie, den Fokus stärker auf Cloud-First-Lösungen und moderne Produktivitätsplattformen wie Microsoft 365 zu legen.

Was bedeutet das Ende des Supports?

Der Office Online Server ermöglichte bisher die browserbasierte Nutzung von Office-Anwendungen (Word, Excel, PowerPoint) in lokalen Umgebungen. Nach dem 31. Dezember 2026 entstehen bei weiterer Nutzung erhebliche Risikopotenziale:

  • Sicherheitsrisiken: Ohne Sicherheitsupdates sind Systeme anfällig für neue Bedrohungen.
  • Kein technischer Support: Fehler oder Stabilitätsprobleme können nicht mehr behoben werden.
  • Compliance-Risiken: Die Nutzung nicht unterstützter Software kann gegen regulatorische Vorgaben verstoßen.

Wie wirkt sich das in der Praxis aus?

Für Unternehmen und Anwender bringt das Supportende spürbare Veränderungen im Arbeitsalltag mit sich.
Das heißt konkret:

  • Dokumente können nicht mehr wie gewohnt direkt im Browser geöffnet werden.
  • Alle online verfügbaren Dokumente müssen manuell umgestellt oder migriert werden, um weiterhin bearbeitet werden zu können.
  • Mitarbeitende müssen künftig lokale Office-Anwendungen installieren, da ein direkter Zugriff über den Browser nicht mehr möglich ist.
  • Organisationen mit einer On-Premise-SharePoint-Farm können ab Ende 2026 nicht mehr gleichzeitig an Dokumenten im SharePoint arbeiten und diese gemeinsam bearbeiten.

Zwar bieten die lokal installierten Office-Programme mehr Funktionen und Leistungsumfang, gleichzeitig geht jedoch die vertraute browserbasierte Arbeitsumgebung verloren – ein spürbarer Einschnitt, insbesondere für Teams, die bisher vollständig online gearbeitet haben. Da Microsoft für On-Premise-Kunden ab 2026 keine gleichwertige Nachfolgelösung anbietet und ausschließlich auf Cloud-basierte Alternativen verweist, stellt dies für sicherheitskritische Umgebungen häufig keine realistische Option dar.

Welche Folgen hat das für Unternehmen?

Für Organisationen bringt das Supportende des Office Online Servers mehr als nur technische Anpassungen – es betrifft ganze Prozesse, Projekte und Lizenzstrukturen. In der Praxis zeigt sich das insbesondere in folgenden Punkten:

  • Zeitaufwendige Anpassungen: Bestehende Dokumente, Prozesse und Integrationen müssen überprüft und angepasst werden.
  • Mögliche finanzielle Belastungen: Durch den zusätzlichen Aufwand kann es zu Projektverzögerungen oder Mehrkosten kommen.
  • Besonderheiten in Citrix-Umgebungen: Hier müssen Office-Lizenzen neu zugewiesen und sicherheitskonform freigeschaltet werden – ein Prozess, der zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt.

Erfahrungsgemäß dauert die User Adoption, also die vollständige Umstellung und Akzeptanz der neuen Arbeitsweise, mindestens ein halbes Jahr – abhängig von der Größe, Komplexität und den eingesetzten Anwendungen.

Welche Alternativen gibt es?

Microsoft empfiehlt den Umstieg auf Microsoft 365, wo Weiterentwicklungen und Investitionen künftig gebündelt werden. Im Mittelpunkt steht hier Office für das Web als moderne, sichere und kollaborative Lösung mit Vorteilen wie:

  • Echtzeit-Zusammenarbeit und automatische Updates
  • Nahtlose Integration in Teams, SharePoint und OneDrive
  • Erweiterte Sicherheits- und Compliance-Funktionen
  • Zugriff auf Microsoft 365 Copilot für KI-gestützte Produktivität

Für Unternehmen, die weiterhin On-Premise arbeiten möchten, gibt es jedoch auch Alternativen zu Office Online Server, etwa OnlyOffice Docs oder Collabora Online. Bei der Auswahl sollten Sie insbesondere folgende Aspekte prüfen:

  • Kompatibilität mit Ihrer SharePoint-Version – Die eingesetzte SharePoint-Version muss unterstützt werden – gegebenenfalls ist ein Upgrade sinnvoll.
  • Browserbasierte Dokumentenbearbeitung – Word-, Excel- und PowerPoint-Dateien sollten direkt im Browser nutzbar sein.
  • Integration in SharePoint-Bibliotheken – Eine nahtlose Anbindung an SharePoint-Bibliotheken sorgt für eine konsistente User Experience.
  • Datensouveränität und Hosting-Optionen – Ob Cloud oder On-Premise – die Lösung muss zu Ihrer Infrastruktur passen.
  • Migrationsaufwand und Feature-Abgleich – Der Wechsel sollte mit möglichst geringem Aufwand und ohne Zusatzprozesse erfolgen.
  • Performance und Skalierbarkeit – Wichtige Office Online Server-Features sowie Stabilität und Skalierbarkeit müssen gewährleistet sein.

Wenn Sie eine langfristige Lösung anstreben, die optimal mit Ihrem On-Premise-SharePoint harmoniert, lohnt sich ein strategischer Blick auf mögliche Alternativen.

Jetzt handeln: Die Migration rechtzeitig planen und effizient umsetzen

Der Support endet unwiderruflich am 31. Dezember 2026. Eine rechtzeitige Planung ist der Schlüssel für einen reibungslosen Übergang. Wichtig ist dabei eine klare Bestandsaufnahme:

  • Welche Systeme und Anwendungen nutzen den Office Online Server aktuell?
  • Welche Maßnahmen müssen bezüglich der Kompatibilität getroffen werden?
  • Welche Abhängigkeiten bestehen zu SharePoint, Power BI oder anderen Diensten?
  • Welche Microsoft 365- oder Hybridlösung passt optimal zu Ihrer langfristigen IT-Strategie?

Wichtig ist außerdem, die Nutzerakzeptanz frühzeitig mitzudenken: Nur wenn Mitarbeitende gut geschult und begleitet werden, gelingt der Wechsel reibungslos.

Die Weichen für eine zukunftsorientierte IT stellen

SPIRIT/21 unterstützt Sie bei der Analyse Ihrer bestehenden Systeme, entwickelt eine passende Migrationsstrategie und begleitet Sie von der Planung bis zur erfolgreichen Umsetzung -
damit Ihre IT-Umgebung auch nach 2026 sicher, stabil und zukunftsfähig bleibt. Wer jetzt aktiv wird, kann nicht nur finanzielle Belastungen abfedern, sondern auch die Chance nutzen, die eigene IT-Landschaft nachhaltig zu modernisieren.

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Andrea Hauf

Microsoft Solutions (MSS)

Als Microsoft Solution Specialist mit Schwerpunkt Teams und SharePoint ist Andrea hauptsächlich mit der Entwicklung von modernen Power Plattform Lösungen auf Basis M365 tätig.

Andrea Hauf